Trierer Tag des Informatikunterrichts 2025
Fit fürs Pflichtfach Informatik
Am Montag, den 08. September 2025 findet der vierte Trierer Tag des Informatikunterrichts (TTI) an der Universität Trier statt unter dem Motto “Informatische Bildung für alle". Die Tagung wird im Rahmen der internationalen Konferenz für Informatik in Schulen (ISSEP) durchgeführt sodass mehrere Workshops internationaler Persönlichkeiten auf dem Plan stehen. Es stehen mehrere Workshops in verschiedenen Sprachen zur Auswahl, die sich an Lehrkräfte sämtlicher Schul- und Leistungsniveaus von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe 2 richten.
Das Ziel des TTI ist es den direkten Austausch zwischen Lehrpersonen untereinander und mit Forschenden sowie Didaktikerinnen und Didaktikern zu ermöglichen. Hierfür stehen wieder zahlreiche Workshops zur Auswahl, in denen Informatik- und Mathematiklehrkräfte ebenso wie interessierte Lehrkräfte anderer Fachrichtungen neue Impulse und spannende Ideen von führenden internationalen und heimischen Fachdidaktikern und Informatikern für ihren Informatikunterricht vom Kindergarten - zum Abitur erhalten können.
Die Veranstaltung wird vom Bildungsministerium RLP als dienst-dienlich anerkannt.
Programm
Uhrzeit | Programmpunkt |
---|---|
12:30 - 12:45 | Eintreffen und Registrierung |
12:45 - 13:30 | Begrüßung und Gastvortrag |
13:30 - 15:00 | Workshop-Runde 1 |
15:00 - 15:30 | Kaffeepause |
15:30 - 17:00 | Workshop-Runde 2 |
Anmeldung
Um an der Tagung teilzunehmen gehen Sie wie folgt vor:
- Melden Sie sich hier für einen oder mehrere Workshop-Slots an.
Wenn Sie Ihre Reisespesen erstattet bekommen möchten, können Sie sich optional (und zusätzlich zum obigen Link) über die Plattform Fortbildung-Online hier anmelden. Bei Vorlage der Teilnahmebestätigung erhalten Sie die Reisekosten von und bis zur Uni Trier vergütet.
Workshops
Geschichten erzählen mit dem BlueBot in der Grundschule
Prof. Dr. Nadine Dittert
Zielgruppe
Grundschullehrkräfte, interessierte Lehrkräfte
Material Teilnehmer
-
Im Workshop "Geschichten erzählen mit dem BlueBot in der Grundschule" wird gezeigt, wie Kindern ein erster Zugang zur Programmierung einfacher Roboter ermöglicht und dies mit einer Geschichte verknüpft wird. Sie lernen den Blue-Bot kennen, einen Fußbodenroboter, der über Tasten die Befehle "vor", "zurück", "drehe links" und "drehe rechts" erhalten und anschließend ein Programm von mehreren Anweisungen ausführen kann. Aus Puzzleteilen wird im Verlauf des Workshops eine Welt und eine dazugehörige Geschichte kreiert, durch die der Blue-Bot mittels Programmierung von den Kindern navigiert werden kann.
Im Workshop wird die Kinderaktivität gezeigt und kann selbst erprobt werden. Anschließend wird der Einsatz in der Grundschule diskutiert.
Grundlagen der Künstlichen Intelligenz aus einer datenbasierten Perspektive
Jonas Braun
Zielgruppe
alle, keine Vorkenntnisse benötigt
Material Teilnehmer
Laptop oder Tablet
In diesem Workshop wird ein Unterrichtsgang vorgestellt, ausprobiert und diskutiert, der Datensätze aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler als Grundlage nutzt, um die Grundlagen des überwachten Lernens explorativ zu entdecken, aber auch kritisch die Grenzen der verwendeten Modelle betrachtet. Durch Beispiele aus der Bilderkennung wird ein nahbarer, datenbasierter Einstieg geschaffen, während eigens entwickelte Apps und interaktive Inhalt einen adaptiven Lernpfad ermöglichen.
Im Gehirn von ChatGPT – Die Stärken und Schwächen generativer KI praktisch verstehen!
Christophe Stammet
Zielgruppe
Lehrpersonen der Sekundarstufe I/II, keine Vorkenntnisse benötigt
Material Teilnehmer
Laptop oder Tablet mit Internetzugang
In diesem Workshop schauen wir hinter die Kulissen von Programmen wie ChatGPT oder DeepL und entdecken, wie generative KI lernt, unsere Sprache zu verstehen. Du wirst verstehen, wie sie die Bedeutung von Wörtern verschlüsselt, wie sie Wörter miteinander verbindet und wie sie die Nuancen der menschlichen Sprache lernt. Anhand von praktischen, für den Schulgebrauch geeigneten Aktivitäten werden wir die Stärken und Schwächen dieser Technologie gemeinsam entdecken. Wir werden lernen, dass unsere eigene Kreativität und unser kritisches Denken immer noch sehr wichtig sind, generative KI uns aber in vielen Situationen unterstützen kann.
Programmieren mit Logo und der Schildkröte - Eleganz, Modularität und Problemlösungskompetenz
Giovanni Serafini
Zielgruppe
Lehrpersonen der 5. bis 7. Klasse, alle interessierten Lehrkräfte,
keine spezifischen Vorkenntnisse in der Programmierung benötigt
Material Teilnehmer
Laptop mit Internetzugang
Die erstrebenswerteste Zielsetzung im Programmierunterricht ist das Erlernen einer Sprache. Mithilfe dieser Sprache können die Schüler:innen mit einem Computer kommunizieren, um Probleme und entsprechende automatisierte Lösungswege zu erkunden. Bei "Logo" gilt es, eine freundliche Schildkröte so zu bewegen, dass ihre Spur vielfältige Zeichnungen entstehen lässt. Die gekonnte Konstruktion von Treppen, Vielecken, Kreisen, aber auch von fiktiven Strassen und Dörfern, erfordert die schrittweise Erweiterung des Grundwortschatzes der Schildkröte. Im Unterricht lernen die Kinder, wie sie der Schildkröte neue Wörter und deren Bedeutung beibringen können, die von ihnen in Form neuer Programme formuliert werden. "Alte" und "neu definierte" Wörter werden modular und elegant verzahnt. In diesem Lernprozess wird eine präzise und systematische Vorgehens- und Ausdrucksweise gefördert, ganz gemäss der Vision "Ich kann mir und den anderen verständlich erklären, wie ich vorgegangen bin und warum meine Lösung korrekt ist".
In diesem Workshop befassen wir uns mit einem Curriculum, das die Umsetzung des obigen fachdidaktischen Ansatzes in Ihren Klassen ermöglicht. Wir setzen die gleichen Unterrichtsmaterialien ein, mit denen die Kinder später arbeiten werden.
Referenten
Jonas Braun
Heidelberg School of Education und Didaktik der Informatik PH Heidelberg
Nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Uni Mannheim und dem Master Artificial Intelligence an der Universiteit van Amsterdam arbeitete Jonas 5 Jahre als Consultant für Data Science und Machine Learning in Frankfurt. Seit 2024 arbeitet er an Lehrkräftefortbildungen zum Thema Künstliche Intelligenz.
Prof. Dr. Nadine Dittert
AG infromatik und ihre Didaktik, Universität Koblenz
Nadine Dittert ist Informatkerin und forscht und lehrt im Bereich der be-greifbaren Technologien als Zugang zur informatischen Bildung für alle. Bevor sie am 01.07.2024 die Professur in Koblenz übernahm, war sie an den Universitäten in Bremen, Oldenburg und Potsdam tätig. Prof. Dr. Dittert adressiert junge Menschen ebenso wie angehende (Informatik-)Lehrkräfte, mit dem Ziel, informatische Bildung für alle zugänglich zu machen. Gleichzeitig möchte sie ein geeignetes Bild der Informatik vermitteln, in dem kreatives Handeln und Problemlösen im Zentrum stehen. Dabei nimmt der Bezug zur Lebenswelt der Lernenden eine zentrale Rolle ein, um die Relevanz informatischer Bildung zu verdeutlichen und Neugier zu wecken. Schließlich soll Informatik als Schulfach derart gestaltet sein, dass es Kinder und Jugendliche auf ihr weiteres Leben vorbereitet, indem es zum kritischen Umgang und zur (Mit-)Gestaltung von Informatiksystemen in ihrem Umfeld anregt, ermutigt und befähigt.
Dr. Giovanni Serafini
Ausbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht der ETH Zürich
Giovanni Serafini ist seit 20 Jahren Dozent für Didaktik der Informatik an der ETH Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des allgemeinbildenden Informatikunterrichts – dies mit aber auch ohne Computer – sowie der Erkundung des einhergehenden Transfers von Problemlösungskompetenzen zur Mathematik. Giovanni ist Vorstand des Schweizerischen Vereins der Informatiklehrpersonen (SVIA) und ist im Steering Committee des Schweizer Informatikbiber-Wettbewerbs.
Christophe Stammet
Scienteens Lab: Schülerlabor der Universität Luxemburg
Nach seinem Abschluss des Doktorates an der Université de Fribourg in der Schweiz zum Thema KI in der theoretischen Informatik schloss sich Christophe Stammet im Scienteens Lab, dem einzigen Schülerlabor in Luxemburg, dem Team der Informatik an. Dort entwickelt und lehrt er interaktive Kurse für Sekundarklassen, die es ermöglichen, Jugendlichen ohne Vorwissen die Welt der Forschung in der Informatik mit praktischen Aktivitäten zu entdecken und wichtige Themen im Bereich der KI zu verstehen und anwenden zu können.
Partners
Das Organisationskomitee möchte den folgenden Partnern herzlich danken, die maßgeblich dazu beigetragen haben, den Trierer Tag des Informatikunterrichts 2025 zu dem zu machen, was er ist: